Inhalt:
In diesem Seminar besteht einerseits die Möglichkeit, sich mit der eigenen Sexualität und der eigenen Beziehungsgestaltung auseinanderzusetzen. Andererseits bieten wir (Fall-)Supervision sowie einen theoretischen Teil an, in dem wir uns mit Störungen der Sexualpräferenz bzw. sexuellen Paraphilien sowie der psychotherapeutischen Arbeit mit Klient:innen beschäftigen.
Bei Paraphilien handelt es sich um Ausdrucksformen der Sexualität, die von Normen qualitativ abweichen und Leidensdruck bei sich und/oder Anderen verursachen und/oder aufgrund des Machtungleichgewichts die Verhandlungsmoral verfehlen und eine Missachtung der sexuellen Selbstbestimmung der/des Partner:in mit sich bringen.
Personzentriert sprechen wir dabei von inkongruenter Sexualität, bei der es sich um Varianten der Selbst-Aktualisierung und um Entfremdung der Person handelt.
Darunter fällt
• Fetischismus
• fetischistischer Transvestitismus (Transvestitischer Fetischismus)
• Exhibitionismus
• Voyeurismus
• Pädophilie
• Sadomasochismus
• sonstige bzw. nicht näher bezeichnete Störung der Sexualpräferenz, wie z.B. Koprophilie, Zoophilie, Asphyxiophilie usw.
In Abgrenzung dazu werden wir uns mit kongruenter Sexualität beschäftigen, die wir aus personzentrierter Sicht als konstruktiven Ausdruck der Aktualisierungstendenz nach Wachstum und Entwicklung, als Beziehungsgestaltung und Möglichkeit der Mitteilung der Person in Form sexuellen Erlebens verstehen.
Neben den Paraphilien wollen wir auch Non-Paraphile Sexual Addictions (NPSA) näher betrachten. Dabei handelt es sich vorwiegend um autoerotische Aktivitäten, die keine sexuellen Präferenzstörungen sind, aber wie diese Suchtmerkmale aufweisen, wie z.B. zwanghafte Masturbation oder ausgeprägte Abhängigkeit von Pornographie.