Inhalt:
In diesem Basistraining erlernen Sie bindungsorientierte und mentalisierungsfördernde Interventionen, die den Körper als Bühne von Erfahrungen einbezieht. Sie lernen z.B. die in der Mimik und der Stimme erkennbaren Affekte des Kindes und der Eltern hinsichtlich ihres subjektiv gefühlsmäßigen Erlebens genau zu benennen und sie mit den kontextuellen Auslösern zu verbinden, so dass „mentalisierte Affektivität“ im Sinne Fonagys entsteht.
Zentral geht es um unbeantwortete Bindungserwartungen und unerfüllte Grundbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen, sowie um Möglichkeiten ihrer Befriedigung auf imaginativer und realer Ebene. Es findet somit eine motivationale Zielfestlegung durch die Kinder und Jugendlichen statt. Sie können lernen sich selbst zu spüren, sich verstanden fühlen, Vertrauen entwickeln und sich in der Zusammenarbeit öffnen.
Dieses emotionsfokussierte Vorgehen hat sich bewährt, u.a. zur Emotionsregulation, Deeskalation in Konflikten und Vermeidung von Machtkämpfen. In Bezug auf die Elternarbeit werden Strategien und Interventionen zur Erkennung und Bearbeitung elterlicher Übertragung und Projektionen auf das eigene Kind gezeigt und geübt.
Im Lehrgang lernen Sie:
Schneller Rapport und rascher Zugang zu Emotionen
Sicherer Umgang mit Affekten und Emotionen
Höhere Kompetenz durch Emotionsregulation im Krisenfall
Zusammenarbeit mit Eltern und Bezugspersonen weiterentwickeln und gestalten
Inspiration zur Erkennung und Bearbeitung elterlicher Übertragungen auf das Kind
Die Macht der Sprache erfassen und nutzen
Kursaufbau: Lehrgang in 3 Modulen a 3 Tage
Modul 1: 07.05. – 09.05.2026
Einführung in Feeling-Seen
Partizipation, das Kind als Subjekt im therapeutischen Dialog, Gegenwärtiges Bewusstsein, das Konzept der erinnerten Gegenwart, Wahrnehmung und Verhalten, das Lesen mentaler Zustände, Mikrotracking des gegenwärtiges Bewusstseins mit Kindern, Jugendlichen und Eltern, emotional korrigierende Erfahrungen im dreidimensionalen Raum, Antidote und die Kreation synthetischer Erinnerungen, die Rekonsolidierungstheorie, Das 5-Phasen-Modell eines Feeling-Seen Prozesses, das Wirkmodell, Indikation, Möglichkeiten und Grenzen.
Modul 2: 03.09. – 05.09.2026
Einführung in die Elternarbeit,
Grundentwicklungsbedürfnisse, das interaktionistische Entwicklungsmodell des Selbst, Innere Stimmen, Notfallpläne des Kindes, Integration der Eltern, körperorientierte Interventionen im Familiensetting, Eltern-Teaching, Elterncoaching, Elterntherapie, Externalisierungstechniken bei Gesprächen mit Jugendlichen und Eltern
Modul 3: 26.01. – 28.01.2027
Widerstände, Omnipotenz, Trauma
Gerechtigkeit, Mitgefühl und Altruismus, Bearbeitung von Überverantwortlichkeit von Kindern und Jugendlichen, Trennung, Scheidung, Patchwork, spezifische Störungsbilder, u.a. oppositionelles Verhalten, dissoziales Verhalten, Depression im Kindes- und Jugendalter, Suizidalität von Kindern und Jugendlichen, Traumatisierungen und ihre Folgeerscheinungen, Schul- und Leistungsprobleme, psychosomatische Erkrankungen etc. aus der Perspektive von Feeling-Seen
Weitere Infos und Anmeldung unter https://traumainstitut.eu/veranstaltung/lehrgang-feeling-seen/
Zielgruppe:
Die Fortbildung wendet sich an alle, die mit Kindern, Jugendlichen und Familien professionell arbeiten: Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen, KinderärztInnen, Kinder- und JugendpsychiaterInnen, ErziehungsberaterInnen, FamilientherapeutInnen, MitarbeiterInnen der Jugendhilfe, Verfahrensbeistände, SchulpsychologInnen, SchulsozialarbeiterInnen, PädagogInnen etc.