Suchmenü ausblenden

Suchmenü einblenden

News > Wien: Wehsely präsentiert neuen Röntgenbus zur Tuberkulosevorsorge

Die Stadt Wien nimmt ab 1. Juli einen neuen Röntgenbus für die Tuberkulosevorsorge in Betrieb. Ausgestattet mit moderner digitaler Röntgentechnologie wird damit die Tuberkulosevorsorge in Wien ab 1. Juli maßgeblich unterstützt. Die digitale Röntgentechnologie ist patientInnen- und umweltfreundlich und bietet Vorteile bei der Befundung und Archivierung. Ausgerichtet ist die Anlage für maximal 240 Röntgenaufnahmen pro Tag. "Mit dem neuen Röntgenbus kann in Wien die Tuberkuloseuntersuchung auch mobil mit modernster Technologie niederschwellig angeboten werden", betont Gesundheitsstadträtin Mag.a Sonja Wehsely im Rahmen der gemeinsamen Präsentation des Röntgenbusses mit Landessanitätsdirektorin Dr.in Karin Spacek und Dr.in Ursula Karnthaler, Leiterin des Fachbereichs Infektionsvorsorge der MA 15 - Gesundheitsdienst der Stadt Wien. "Damit ist eine rasche und patientInnenorientierte Diagnostik und Abklärung für die WienerInnen sichergestellt", erklärt Wehsely.

Der Röntgenbus mit einer Länge von 13 Metern und einer Höhe von 3 Metern besteht aus einer Zugmaschine mit 320 PS und einem technisch maßgeschneiderten Sattelaufleger. Der vollklimatisierte Bus ist mit einem Warte- und Anmeldebereich, 2 Umkleidekabinen, einem Röntgenraum sowie einem Besprechungsbereich ausgestattet und verfügt über einen barrierefreien Einstieg mit Rampe. Den Auftrag erhielt nach Ausschreibung die Firma AGFA Health Care als Generalunternehmer. Die Anschaffungskosten liegen bei rund 1,5 Millionen Euro.

Der Röntgenbus ist für die Öffentlichkeit außerdem am Sonntag, den 3. Juli, im Rahmen des Ferienspiel-Startfestes im Kurpark Oberlaa/Höhe Filmteichstraße von 11.00 bis 19.00 Uhr zu besichtigen.

Röntgenbus unverzichtbare Unterstützung bei der Tuberkulosevorsorge

"Auch wenn die Tuberkulose an Schrecken verloren hat, so ist sie nach wie vor eine ernst zu nehmende Erkrankung", stellt Landessanitätsdirektorin Dr.in Karin Spacek fest und sieht den neuen Röntgenbus als unverzichtbare Grundausstattung für die Arbeit der Gesundheitsbehörde. Die Infektionsbekämpfung ist eine zentrale Aufgabe des öffentlichen Gesundheitsdienstes, zu der auch regelmäßige Untersuchungen im Rahmen des Tuberkulosegesetzes zählen. Dabei stellt die Röntgenaufnahme der Lunge eine wichtige Möglichkeit der Erstdiagnose dar und wird in den Stellen der MA 15 - Gesundheitsdienst und im Röntgenbus durchgeführt.

Jährlich werden rund 35.000 Röntgenuntersuchungen der Lunge durch die MA 15 - Gesundheitsdienst der Stadt Wien durchgeführt. Davon findet rund die Hälfte im Röntgenbus statt. Pro Jahr werden etwa 15.000 Kilometer im Stadtgebiet von Wien gefahren.

Im Rahmen von regelmäßigen Kontrolluntersuchungen, sogenannte Reihenuntersuchungen, werden Personen, die aufgrund ihrer Lebensumstände ein erhöhtes Tuberkuloserisiko haben, im Röntgenbus untersucht. Im Erkrankungsfall wird ein mögliches Infektionsrisiko bei Personen aus dem näheren Umfeld überprüft und eine Untersuchung, die sogenannte Umgebungsuntersuchung, zur Abklärung durchgeführt. Diese Untersuchungen können unter Umständen auch größere Personengruppen betreffen. Mit Hilfe des Röntgenbusses können so etwa bei Gemeinschaftseinrichtungen rasch Lungenröntgenuntersuchungen mit geringem organisatorischen Aufwand durchgeführt werden.

An insgesamt vier Standorten der Tuberkulosevorsorge werden Infektionsabklärungen und Beratungs- und Betreuungsleistungen angeboten. In der Zentralstelle am Thomas-Klestil-Platz stehen ein Zentralröntgen und eine Begutachtungsstelle zur Durchführung des Mendel-Mantoux-Hauttests zur Verfügung. Erkrankte Personen erhalten ärztliche Beratung und sozialarbeiterische Begleitung bei schwierigen Lebenssituationen. Die therapeutische Behandlung erfolgt ausschließlich im Bereich der Krankenanstalt oder im niedergelassenen Bereich. Ein Spitalverbindungsdienst durch SozialarbeiterInnen der MA 15- Tuberkulosevorsorge ist im Otto-Wagner-Spital eingerichtet.

Die Tuberkuloseerkrankung kann geheilt werden

Die Tuberkulose ist eine Infektionskrankheit, die durch langsam wachsende Bakterien ausgelöst wird und sich meist als Lungenerkrankung äußert. Zeichen einer Lungentuberkulose kann Husten, meist mit gleichzeitigem Auftreten von Gewichtsabnahme, Appetitlosigkeit, leichtem Fieber, Nachtschweiß sowie Stechen in der Brust sein. "Wer diese Symptome bei sich bemerkt, sollte dies unbedingt abklären lassen und einen Arzt aufsuchen. Denn eine rasche Behandlung ist wichtig für die erkrankte Person und schützt auch die Umgebung vor möglicher Ansteckung", appelliert Dr.in Karnthaler. Eine Tuberkuloseerkrankung lässt sich in der Regel mit Medikamenten gut behandeln, wobei eine konsequente Einnahme unbedingt eingehalten werden soll, um eine Resistenzentwicklung zu verhindern.

Nicht jede behandlungsbedürftige Tuberkuloseerkrankung ist ansteckend. Nur wenn die Tuberkuloseherde in der Lunge eine Verbindung zu den Atemwegen haben, können die Keime weitergegeben werden. Die Ansteckung erfolgt über eine sogenannte Tröpfcheninfektion und setzt im Allgemeinen einen länger dauernden Kontakt in geschlossenen Räumen voraus. Nicht jeder, der sich mit Tuberkulosebakterien ansteckt, erkrankt auch an Tuberkulose. Von zehn angesteckten Personen wird maximal eine Person im Laufe ihres Lebens tatsächlich an Tuberkulose erkranken.

Tuberkulose in Wien seit Jahren rückläufig

In Wien ist die Zahl der Neuerkrankungen an Tuberkulose bereits seit Jahrzehnten rückläufig. "Im Verlauf von jeweils zehn Jahren ging die Zahl der Erkrankungen um jeweils über 100 zurück", stellt Dr.in Ursula Karnthaler, Leiterin der Tuberkulosevorsorge, erfreut fest. Erkrankten im Jahr 2000 noch rund 400 WienerInnen an aktiver, behandlungsbedürftiger Tuberkulose, waren es im Vorjahr nur rund 230.

Die Anzahl der an Tuberkulose verstorbenen Personen ist in Wien seit Jahrzehnten stark rückläufig. Vor 30 Jahren verstarben noch über 100 Personen pro Jahr an Tuberkulose. Im Jahr 2010 verstarben 11 Personen an der Erkrankung. Weltweit ist die Tuberkulose eine der häufigsten Infektionskrankheiten mit ca. neun Millionen erkrankten Menschen jährlich.

http://www.wien.gv.at/rk/msg/2011/06/30008.html
Quelle: Rathauskorrespondenz vom 30.06.2011


Sie sind hier: News

Weitere bestNET.Portale

powered by T3consult
Datenschutz-Erklärung