"Hauptbeiträge
Warum und wodurch Coaching wirkt. Ein Überblick zum Stand der Theorieentwicklung und Forschung über Wirkfaktoren Siegfried Greif, Frank Schmidt, André Thamm Zusammenfassung: Der Beitrag gibt einen Überblick über den Stand der Forschung zu allgemeinen Wirkfaktoren im Coaching-Prozess. Beispielgebend ist die Psychotherapieforschung zu klassischen Basisvariablen der klientenzentrierten Beratung sowie zu allgemeinen therapeutischen Wirkprinzipen. Ergebnisse erster Studien zu diesen und abgewandelten Faktoren zeigen, dass die Coaching-Ergebnisse von der beobachteten Wertschätzung und emotionalen Unterstützung des Coachs, Ressourcenaktivierung als Hilfe zur Selbsthilfe und Umsetzungsbegleitung abhängen. Prozessanalysen der nonverbalen Interaktionen von Coach und Klient/in finden Einflüsse auf den Zielerreichungsgrad. Abschließend werden Grenzen der Untersuchungen, wissenschaftliche und praktische Folgerungen sowie Zukunftsperspektiven thematisiert.
Freiburger Erfolgsfaktoren-Coaching. Vier Erfolgsfaktoren zur Etablierung von Konsistenz bei Coachees Peter Behrendt
Zusammenfassung: Das Konsistenzmodell von Grawe liefert eine theoretische Grundlage zum tieferen Verständnis von Coaching allgemein und dem notwendigen Veränderungsprozess in erfolgreichen Coachings. Mit dem Freiburger Erfolgsfaktoren-Coaching wird ein Ansatz vorgestellt, der sich wissenschaftlicher Fundierung verpflichtet. Aus dem Konsistenzmodell und
neuropsychologischer Forschung werden die vier erfolgskritischen Erfolgsfaktoren abgeleitet: Ressourcenaktivierung incl. der Coaching-Beziehung, Klärung, Bewältigung und Problemaktualisierung.
Das coachingtool-spezifische Wirkfaktorenmodell
Theresa Wechsler
Zusammenfassung: Wirkfaktoren sind Merkmale, die erfolgreiche von weniger erfolgreichen Coachings unterscheiden und auf die die Wirkungen eines Coachings zurückzuführen sind. Deren Verwirklichung in Coaching-Tools ist deshalb sowohl aus wissenschaftlicher Perspektive als auch für Praktiker, welche Coaching-Tools möglichst erfolgversprechend anwenden möchten, von
Interesse. Das coachingtool-spezifische Wirkfaktorenmodell leitet sich aus den Wirkfaktorenmodellen von Greif und Grawe ab und enthält speziell auf Coaching-Tools bezogene Wirkfaktoren: ergebnisorientierte Selbstreflexion, ergebnisorientierte Problemreflexion, Zielklärung, Umsetzungsunterstützung, Ressourcenaktivierung und Erlebnisaktivierung.
Vertrauen als Merkmal von Beziehungsqualität: Modellentwicklung und
explorative Interviews im Kontext sportpsychologischer Betreuung
Jens Kleinert, Sara Wippich
Zusammenfassung: Es wird ein Modell entwickelt, welches interpersonales Vertrauen als Konsequenz der subjektiven Evaluation personaler und aufgabenbezogener Betreuungsbedingungen sieht. Evaluation ist hierbei situativ, kontextuell oder global auf Kompetenz oder Valenz ausgerichtet. In fünf Experteninterviews wird die Struktur und Anwendbarkeit dieses Modells in der Sportpsychologie exploriert. Das situative und kontextuell gebundene Wohlwollen und die Wertschätzung für den Athleten waren für die Befragten ebenso Bedingungen für Vertrauen wie die globale Zuschreibung vertrauensvoller Personmerkmale. Expertise spielte für die Befragten im Vertrauensprozess eine untergeordnete Rolle. Diskrepanzen zwischen
Ausgangsmodell und Expertenmeinung weisen auf zukünftige Forschung und Beratungsoptimierung hin.
Praxisberichte
Evaluation von Supervisionsprozessen an Südtiroler Schulen
Christine Gasser
Zusammenfassung: Seit zwölf Jahren gibt es in Südtirol Supervision und Coaching als festen Bestandteil im Unterstützungs- und Beratungsangebot für Schulen. Fast genau so lange, neun Jahre, werden die Supervisionsprozesse evaluiert. Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig das Angebot der Supervision mittlerweile im Schulsystem geworden ist und wie stark alle Beteiligten
davon profitieren. Besonders bei der Zusammenarbeit mit Kolleg/innen stellen die teilnehmenden Lehrpersonen positive Veränderungen fest.
Wirkprozesse kollegialer Beratung. Praxiserfahrungen von
Kita-Leitungskräften
Susanne Vaudt, Annelie Nolte
Zusammenfassung: Kindertageseinrichtungen (Kitas) befinden sich seit Jahren in einem beständigen Prozess der Weiterentwicklung. Gesellschaftliche Entwicklungen, bundesgesetzliche und landesrechtliche Vorgaben stellen Leitungskräfte in der Kita vor vielfältige Herausforderungen. Dieser Aufsatzuntersucht den Beitrag der kollegialen Beratung als interventionsorientiertes Beratungsformat für Kita-Leitungskräfte. Dazu wird der Nutzen der kollegialen Beratung in unterschiedliche Wirkungsbereiche operationalisiert. Die mit Hilfe von narrativen Interviews gewonnenen Daten zeigen positive Wirkprozesse im Hinblick auf die eigene Leitungskompetenz.
Transfermessung von Coaching
Matthias Schmidt, Lothar Bildat
Zusammenfassung: Coaching wirkt - das ist nichts Neues. Dennoch fehlt es noch immer an Studien, die einen Wirknachweis bringen. Diese Studie zeigt in einem quasiexperimentellen Untersuchungsdesign mit Messwiederholung, wie sich Coaching positiv auf die Seelische Gesundheit bei jungen Arbeitslosen auswirkt. Das Programm wurde summativ mit dem Vier-Ebenen-Modell von
Kirkpatrick evaluiert. Die Teilnehmer, konnten im Vergleich zu den beiden Kontrollgruppen bedeutsame Verbesserungen der psychischen Gesundheit, vor allem eine Senkung der Depressivität, nachweisen. Die Integrationsquote in Arbeitsverhältnisse oder Ausbildung lag bei 56,2 % - im Vergleich zu herkömmlichen Programmen mit einer Quote von 20 - 30 %.
Diskurs
Paradoxien und Eiertänze um Wertschätzung in Organisationen. Eine Antwort auf die Replik von Ferdinand Buer Mirko Zwack, Audris Muraitis, Jochen Schweitzer-Rothers Zusammenfassung: Dieser Beitrag antwortet auf die Replik von Ferdinand Buer des Artikels "Wozu keine Wertschätzung? Zur Funktion des Wertschätzungsdefizits in Organisationen". Missverständliche Eindrücke, die durch die Lektüre der Kritik entstanden sein könnten, werden zurechtgerückt.
Darüber hinaus wird dafür geworben, in der Auseinandersetzung mit Organisationen mit Paradoxien zu rechnen.
Die Zeitschriftl finden Sie unter folgendem Link:
http://www.vsjournals.de/index.php;do=viewmag/sid=4jmfb0ar3s...Quelle: Coaching-Newsletter von Christopher Rauen, 2013-01